Besuch von Bundestagskandidat der Grünen, Knut Kiesel, beim Diakonischen Werk Hanau-Main-Kinzig
Die Auswirkungen der dramatischen Ereignisse in Afghanistan in den letzten Wochen bekommen auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werkes Hanau-Main-Kinzig zu spüren. Das berichtete die neue Geschäftsführerin und Pfarrerin Ute Engel bei einem Besuch von Knut Kiesel, Bundestagskandidat von Bündnis 90 / Die Grünen für den östlichen Main-Kinzig-Kreis, Teile der Wetterau und Schotten, bei der Lebensberatung des Diakonischen Werkes.
Seit der Einnahme von Kabul durch die Taliban, erhält die Beratungsstelle für Flüchtlinge viele Anrufe verzweifelter Menschen, deren Angehörige in Kabul festsitzen. „Das bedeutet eine hohe, auch emotionale, Belastung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Engel. Die Flüchtlingsberatung unterstützt Geflüchtete normalerweise vor allem bei der Bewältigung der Bürokratie und beim Familiennachzug. „Von der deutschen Bürokratie sind die Bedürftigen oft heillos überfordert und es gibt unzählige Fallstricke und Hindernisse“, erklärt Tammy Aonso, Mitarbeiterin in der Flüchtlingsberatung. Zudem lägen Bearbeitungszeiten in manchen Fällen zwischen einem halben und vier Jahren. Das ist besonders ärgerlich in medizinischen Notfällen, wenn wegen einer fehlenden Krankenkassenkarte beispielsweise einen Besuch beim Zahnarzt bei akuten Schmerzen unmöglich wird. „Das macht deutlich, wie wichtig unsere Arbeit ist“, meint Aonso.
Neben der Flüchtlingsberatung besuchte Knut Kiesel auch die Schuldnerberatung, eine weitere Abteilung des Diakonischen Werkes. „Die Schuldnerinnen und Schuldner kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten, auch Akademiker und Akademikerinnen sind darunter.“ berichtet Kerstin Herma-Müller. Gründe für den Besuch der Beratungsstelle sind sehr unterschiedlich und reichen von schwieriger Finanzierung des Hauses nach einer Scheidung, bis zur Ansammlung von Kleinstkrediten durch zahlreiche Internet-Bestellungen.
Kindergeld wird bei Schulden teilweise auch als Einkommen berücksichtigt. Das macht eine prekäre Situation noch schwieriger. Wichtig sei, dass man sich frühzeitig melde, und nicht erst wenn die Gläubiger rund um die Uhr anrufen. „Dem Landkreis danken wir hier für die Unterstützung zur Präventivberatung“, so Abteilungsleiter Carsten Grau.
Knut Kiesel bedankte sich am Ende des Termins bei den Mitarbeitenden und der Geschäftsführerin Engel für den Einblick in ihre wichtige Arbeit mit den Menschen, die Unterstützung am drängendsten brauchen. „Vielen Dank, dass Sie den Bürgern und Bürgerinnen im Main-Kinzig-Kreis gerade in schwierigen Zeiten zur Seite stehen. Wir Grünen wollen Solidarität sichern. Hierzu gehört auch die Unterstützung von Institutionen wie der Ihrigen“, so Kiesel am Ende seines Besuchs.