Heute war Professor Dr. Roman Poseck, der hessische Justizminister zu Gast im Jugendarrest Gelnhausen. Neben politischen Gefährten des Ministers wie Max Schad und Michael Reul – beide Mitglieder der CDU im hessischen Landtag, war der Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen durch Sprecherin Maria Heider vor Ort.
Wir erlebten ein spannendes Projekt. Herr Scheuermann, Leiter der JVA und Frau Simon von SimonsPETchwork, erklärten und zeigten die Arbeit mit Hunden und straffälligen Jugendlichen. Die vier ausgebildeten Rettungs- und Therapiehunde von Frau Simon werden als „Eisbrecher für die Resozialisierung straffälliger Jugendlicher“ eingesetzt. Und Herr Scheuermann ergänzte „bei der Arbeit mit den Hunden merkt man nicht, dass die Jungs draußen manchmal harte soziale Probleme haben“.
Im Schnitt 14 Tage, selten bis zu vier Wochen „sitzen“ die Jugendlichen in der JVA. In dieser Zeit werden sie intensiv pädagogisch betreut, haben Sport, Schule, Theater und eben auch die Möglichkeit mit den Hunden zu arbeiten.
Zwei der Jungs haben uns dann auch vorgeführt, wie sie mit Bravour die Hunde durch einen Parcours führen und sie auch liebevoll mit Leckerli, Wasser und Streicheleinheiten umsorgen. Die Hunde waren trotz Labbimäßiger Flippigkeit völlig entspannt angesichts des ganzen Pressetrubels, Kameras und Menschen. Hut ab vor den Hunden und den Jungs.
Professor Poseck zeigte sich dann auch sehr beeindruckt von dieser tollen Arbeit und lobte die Initiative als Vorbild auch für andere Jugendarresteinrichtungen im Land. Hoffen wir, dass dieses Projekt und viel andere kleine Bausteine zur Betreuung und Resozialisierung, den Jugendlichen neue Perspektiven für ein Leben nach dem Knast eröffnen. Wer weiß, vielleicht findet ja der eine oder andere Hund aus dem Tierschutz bei ihnen eine neue Heimat. Schaut euch auch unseren kleinen Filmbeitrag an.